Überblick über die römische Geschichte

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Gründungssage von Rom

Der Sage nach wurde Rom von Romulus und Remus gegründet. Die Zwillingsbrüder sollen als Kinder am Tiber ausgesetzt worden sein. Eine Wölfin fand die beiden und kümmerte sich um sie, bis ein Hirte die Brüder aufnahm und großzog. Später gründeten die beiden ihre eigene Siedlung bei sieben Hügeln - Rom. Remus machte sich später über die Mauern lustig, die Romulus gebaut hatte, woraufhin Romulus seinen Zwillingsbruder tötete.

Vom Dorf zum Königtum und zur Republik

Die tatsächliche Geschichte Roms begann ca. um 800 v.Chr. als kleines Dorf. Im Laufe der Jahre etablierte sich eine Monarchie, in der unter anderem Könige der Etrusker über Rom herrschten (die Etrusker waren eine benachbartes Volk). Die wachsende Unzufriedenheit mit der Herrschaft des letzten Königs, Tarquinius Superbus, führte schließlich zur Vertreibung der Monarchie im Jahr 509 v. Chr.

Daraufhin etablierte sich die Römische Republik, ein System mit einer Mischung aus demokratischen und oligarchischen Elementen. Die Exekutivgewalt wurde von zwei Konsuln ausgeübt, die jährlich gewählt wurden. Der Senat, der sich vorwiegend aus Angehörigen des Adels (den Patriziern) zusammensetzte, hatte großen Einfluss auf die Gesetzgebung und die politischen Entscheidungen.

Vom Stadtstaat zum Weltreich (Video)

Republik und Weltreich

Nach dem Ende der römischen Königszeit und der Gründung der Republik im Jahr 509 v. Chr. begann Rom, seine Macht und seinen Einfluss auszudehnen. Zunächst unterwarf es die umliegenden lateinischen Stämme und etruskischen Städte. Im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. erweiterte Rom seinen Einflussbereich auf ganz Italien, oft durch Bündnisse oder Eroberungskriege. Die zwei Punischen Kriege gegen Karthago im 3. Jahrhundert v. Chr. führten zur Vernichtung des karthagischen Reichs und zur römischen Vorherrschaft im westlichen Mittelmeerraum.

Im 2. Jahrhundert v. Chr. eroberte Rom auch große Teile des östlichen Mittelmeerraums, einschließlich Griechenlands und Ägyptens. Diese territoriale Expansion brachte großen Wohlstand, führte aber auch zu sozialen Spannungen und politischen Konflikten in Rom selbst, da die Kriegsbeute und Macht in den Händen weniger Patrizierfamilien konzentriert waren.

Trotz interner Konflikte und Bürgerkriege setzte Rom seine Expansion fort und wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. zur unangefochtenen Weltmacht im Mittelmeerraum. Die militärische Stärke, organisatorische Effizienz und die Fähigkeit, besiegte Völker in das römische System zu integrieren, waren entscheidend für diesen beispiellosen Aufstieg. Mit der Etablierung des Prinzipats durch Augustus im Jahr 27 v. Chr. endete die Republik, und Rom trat in die Phase des Kaiserreichs ein, wodurch seine Macht und sein Einfluss weiter konsolidiert wurden.

Vom Dorf zum Weltreich (Animierte Karte)

Diese animierte Karten zeigt dir das römische Reich von seiner Entstehung bis zum Untergang des Oströmischen Reichs ende des Mittelalters. Für dich sind aber momentan die Jahre -510 bis 480 (siehe Jahreszahl links unten) wichtig. Die Zeit danach gehört nicht mehr zur Antike.

Rot: Republik

Lila: Kaiserreich
Blau: Westrom
Gelb: Ostrom
(Grün: Spätes byzantinisches Reich)

Quelle: User:Roke~commonswiki, CC BY-SA 3.0  via Wikimedia Commons

Die Kaiserzeit und Teilung

Die Kaiserzeit Roms, auch als Römisches Kaiserreich bekannt, begann im Jahr 27 v. Chr., als Augustus, der zuvor als Julius Caesar bekannt war, die Kontrolle übernahm und die Römische Republik in ein Prinzipat (ein Kaisertum) umwandelte. Dies markierte den Beginn einer Ära relativer politischer Stabilität und expansiven Wachstums. Die Kaiser übten absolute Macht aus, obwohl sie formal den Anschein einer republikanischen Ordnung aufrechterhielten.

Das Reich erlebte eine Blütezeit, bekannt als Pax Romana (Römischer Frieden), die etwa 200 Jahre dauerte und in der Kunst, Architektur und Handel florierten. Das Reich erstreckte sich vom Atlantik bis in den Nahen Osten und von Britannien bis Nordafrika.

Jedoch war die Kaiserzeit auch von Machtkämpfen, Intrigen und gelegentlichen tyrannischen Herrschern geprägt. Mit der Zeit schwächten innere Konflikte, wirtschaftliche Probleme und äußere Bedrohungen das Reich. Die wachsenden Herausforderungen führten im 3. Jahrhundert n. Chr. zu einer Krise, die umfangreiche militärische und administrative Reformen nach sich zog.

Trotz kurzzeitiger Erholung im 4. Jahrhundert unter Kaiser Konstantin dem Großen, der auch das Christentum legalisierte und zur Staatsreligion machte, führten fortwährende Probleme schließlich zur Teilung des Reiches in ein West- und Oströmisches Reich.

Untergang Westroms

Das Weströmische Reich erlebte in den letzten Jahrhunderten seiner Existenz eine Phase des Niedergangs und der Instabilität, geprägt von wirtschaftlichen Schwierigkeiten, politischen Unruhen und militärischen Niederlagen. Im 5. Jahrhundert n. Chr. verstärkten sich die Angriffe durch verschiedene germanische Stämme sowie durch die Hunnen, angeführt von Attila.

Die römische Armee, die einst unbesiegbar schien, war nun auf Söldner und Föderaten (verbündete barbarische Truppen) angewiesen und konnte die Grenzen des riesigen Reiches nicht mehr effektiv verteidigen. Interne Machtkämpfe und eine schwache Regierung trugen weiter zur Destabilisierung bei.

476 n. Chr. wurde schließlich der letzte weströmische Kaiser Romulus Augustulus von dem germanischen Heerführer Odoaker abgesetzt, ein Ereignis, das traditionell als das Ende des Weströmischen Reiches betrachtet wird. Odoaker erklärte sich selbst zum Herrscher Italiens, womit die direkte römische Kontrolle endete.

Obwohl das Oströmische Reich, auch als Byzantinisches Reich bekannt, noch fast ein Jahrtausend weiterbestand, markiert das Jahr 476 den historischen Wendepunkt, an dem die antike Welt endgültig in die Zeit des Frühmittelalters überging. Das kulturelle und politische Erbe Roms lebte jedoch in vielen nachfolgenden Zivilisationen Europas weiter.

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